MCAS – Meine Beweggründe

Die Vorgeschichte:

Meine Mutter hatte wohl auch MCAS. Wenn ich so an ihre Beschwerden denke, kein Zweifel. Nun, sie lebt nicht mehr, sie hatte im Ater von 80 Jahren beschlossen, dass sie keine Schmerzen, Bluterbrechen (die Magenschleimhaut war ganz zerstört durch die Einnahme der vielen Schmerzmittel und Betablocker), …. mehr haben möchte und hat einen anderen Weg eingeschlagen: sie hat selber ihr Leben beendet, und somit Ihren eigenen Weg gefunden, Frieden zu finden.
Chapeau!

Ich kann meine Mutter so sehr verstehen. Jahrelang wurde sie von einem Arzt zum nächsten gegeben, wie eine heiße Kartoffel, die niemand anfassen mochte. Wandernde Schmerzen im gesamten Bewegungsapparat, in allen Gelenken, Muskeln, Bindegeweben, schmerzende „Beulen“, die kamen und gingen, OPs an Wirbelsäule und Knien (nach der letzten OP hatte sie arge Schwierigkeiten mit / nach der Narkose); Herz- und Blutdruckprobleme, phasenweise heftige Konzentrationsstörungen -nein, keine Demenz!- , Schlafstörungen, trockene Augen, um nur einige zu nennen. So ein Leben wäre auch für mich nicht mehr lebenswert.

Ich denke in letzter Zeit oft an meine Mutter. Ihre Entscheidung fiel im Januar 2012, da kannte kaum jemand das Mastzellaktivierungs-Syndrom, ich leider auch noch nicht.

Jetzt:

Ich möchte helfen, diese Erkrankung bekannter zu machen, die Menschen zu sensibilisieren, damit niemand mehr so leiden muss wie meine Mutter.

Und: ich habe liebe Menschen kennen gelernt, deren Odyssee lange dauerte bis sie die Diangose bekamen, und deren Symptome extrem sind.

Ich wünsche mir, dass die Menschen nicht mehr so lange leiden müssen, bevor sie endlich „an die Richtigen“ geraten, eine Diagnose bekommen, ihnen geholfen werden kann, und sie und einen guten Weg finden.
Denn, je früher diese Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Aussichten auf ein normales Leben „mit“.

Vamos?  Sim, vamos!

Ps: auch ich habe diese Erkrankung (von meiner Mutter geerbt, bin halt Mutter`s Tochter 😉 ).
Durch meine Hartnäckigkeit, mein gutes Körpergefühl und mein medizinisches Wissen dauerte meine Odyssee nicht so lange. Ich habe mein Leben komplett umgekrempelt. Mein Weg, Frieden zu finden, ist schon recht weit fortgeschritten.
Mein Körper hatte im Herbst 2017 eine Vollbremsung gemacht. Aber die MCAS hat mir viel beigebracht. Durch die  körperlichen Einschränkungen habe ich viel im Innen gelernt.

– Danke an meinen Körper, der so deutlich mit mir gesprochen hat!
Danke an mich, dass ich ihm zuhören gelernt habe. –